Nicht dass es die Sache unbedingt besser machen würde, aber ein bisschen würde ich das doch gerne relativieren: Es ist nicht so, dass man innerhalb des Unternehmens per se für immer ausgesorgt hat, sobald man einen Posten mit hoher Gehaltsgruppe bekommen hat, und daher im Grunde nichts mehr arbeiten muss. Vielmehr sind weiße Elefanten ein klassischer Fall von parteipolitischer Freunderlwirtschaft: Für jene, die in ihrer Position ausgedient haben, wird ein gehaltsmäßig gleichwertiger Posten gesucht, in dem man nicht unbedingt keine Verantwortung mehr trägt, der aber im Grunde nicht mehr den gleichen Stellenwert hat. Klassisches Beispiel: Die Positionen der Landesstudio-Direktoren. Wenn man hingegen plötzlich mit den "falschen" Parteifreunden dasteht, ist vermutlich auch der Elefantenposten dahin (siehe die letzten GDs). Allerdings muss man selbst das der Fairness halber relativieren: In den meisten Unternehmen wird man Chef und bleibt es - sofern man seinen Job gut macht - für immer. Im ORF ist hingegen die oberste Führungsebene prinzipiell nur für eine "Legislaturperiode" gewählt. Im Grunde ist es daher nicht unbedingt verwerflich, wenn man nach Ablauf dieser Zeit nicht auf jeden Fall das Unternehmen verlassen muss, sondern in den "Unterbau" zurückkehrt. Dass man dabei im Gehaltsschema nicht wieder ganz unten anfängt, ist ebenso nachvollziehbar. Im Jargon des ORF kenne ich den Ausdruck "Weisse Elefanten" daher nicht nur für solche Mitarbeiter, die gut bezahlt sind und nichts mehr arbeiten, sondern auch für jene, die nun ein wenig frustriert auf einem weniger "wichtigen" Posten sitzen, und hoffen nochmal ganz nach oben zurück zu kehren.
Fazit: Das Problem ist weniger, dass der ORF zuviel Geld hätte das er einfach beim Fenster rausschmeißt, sondern einmal mehr die zu enge Verbindung zur Parteipolitik.
lg
PS: Wenn du auf diese Art von Bars stehst, ist www.nightflys.at meine wärmste Empfehlung!
für die interessanten Ergänzungen - und danke auch, dass Du bei "Apropos Wesentliches" diesmal höchstens mit den Augen gerollt hast und es daweil mal als "Unwesentliches" abgehakt hast. Wir hatten das ja eh längst durch... ;)
Geistig erstarrten Bastionen begegnen wir nicht nur in der Politik, sondern beinah überall... nicht zuletzt auch in uns selbst. Und so bleibt aber die ständige Herausforderung, sie immer wieder neu zu erstürmen.
Fliegende Elefanten
Fazit: Das Problem ist weniger, dass der ORF zuviel Geld hätte das er einfach beim Fenster rausschmeißt, sondern einmal mehr die zu enge Verbindung zur Parteipolitik.
lg
PS: Wenn du auf diese Art von Bars stehst, ist www.nightflys.at meine wärmste Empfehlung!
Danke