Right or Wrong?
Es gibt ein recht bekanntes juristisches Schulbeispiel zum sogenannten "entschuldigenden Notstand": den Weichenstellerfall. Und das geht in etwa so:
Ein herrenloser Waggon ist auf einer Eisenbahnstrecke unterwegs und bringt mehrere Menschen in Lebensgefahr. Eine Person namens Denise steht im Stellwerk und kann den Waggon auf ein Nebengleis umleiten, um so die fünf Menschen auf dem Hauptgleis zu retten. Leider steht auch auf dem Nebengleis ein Mensch. Darf Denise die Weiche umlegen und die fünf Menschen retten?
Die gängige Jurisprudenz sagt, niemand muss hier handeln, aber wir bestrafen Denise für ihre verständliche, nachvollziehbare Reaktion auch nicht, wenn sie die Weiche umlegt.
Marc Hauser beschäftigt sich in seinem Buch Moral Minds: How Nature Designed our Universal Sense of Right and Wrong nun aber mit einer Reihe von Gedankenexperimenten, die diesen Fall weiterentwickeln.
Also: Der Waggon bringt immer noch mehrere Menschen in Lebensgefahr. Er kann nun aber nicht durch eine Weiche gestoppt werden, sondern Denise steht auf einer Brücke und kann ihn nur aufhalten, indem sie ein schweres Hindernis hinunterwirft, welches ihn dann zum Stillstand bringt. Der einzig verfügbare "schwere Gegenstand" ist jedoch ein sehr dicker Mann, der auf der Brücke sitzt und den Sonnenuntergang geniesst... Darf Denise den Mann hinunterwerfen und die fünf Menschen retten? (Es sei hypothetisch vorausgesetzt, dass Denise als sicher annehmen darf, dass ihr Vorgehen die "gewünschte" Wirkung haben wird.)
Und nun wirds leider noch krasser, mit folgender (gaaanz anderen?) Situation: Denise ist nun Chirurgin und in ihrem Krankenhaus liegen fünf Patienten im Sterben; bei jedem versagt ein anderes Organ. Alle könnte man retten, wenn ein Spender für die kranken Organe zur Verfügung stünde, aber das ist nicht der Fall. Da fällt ihr auf, dass im Wartezimmer ein gesunder Mann sitzt, bei dem alle fünf Organe gut funktionieren und sich für die Transplantation eignen würden...
Right or Wrong? Wrong, well, but why? Worin liegt der genaue Unterschied zwischen den drei beschriebenen Fällen?
Ein herrenloser Waggon ist auf einer Eisenbahnstrecke unterwegs und bringt mehrere Menschen in Lebensgefahr. Eine Person namens Denise steht im Stellwerk und kann den Waggon auf ein Nebengleis umleiten, um so die fünf Menschen auf dem Hauptgleis zu retten. Leider steht auch auf dem Nebengleis ein Mensch. Darf Denise die Weiche umlegen und die fünf Menschen retten?
Die gängige Jurisprudenz sagt, niemand muss hier handeln, aber wir bestrafen Denise für ihre verständliche, nachvollziehbare Reaktion auch nicht, wenn sie die Weiche umlegt.
Marc Hauser beschäftigt sich in seinem Buch Moral Minds: How Nature Designed our Universal Sense of Right and Wrong nun aber mit einer Reihe von Gedankenexperimenten, die diesen Fall weiterentwickeln.
Also: Der Waggon bringt immer noch mehrere Menschen in Lebensgefahr. Er kann nun aber nicht durch eine Weiche gestoppt werden, sondern Denise steht auf einer Brücke und kann ihn nur aufhalten, indem sie ein schweres Hindernis hinunterwirft, welches ihn dann zum Stillstand bringt. Der einzig verfügbare "schwere Gegenstand" ist jedoch ein sehr dicker Mann, der auf der Brücke sitzt und den Sonnenuntergang geniesst... Darf Denise den Mann hinunterwerfen und die fünf Menschen retten? (Es sei hypothetisch vorausgesetzt, dass Denise als sicher annehmen darf, dass ihr Vorgehen die "gewünschte" Wirkung haben wird.)
Und nun wirds leider noch krasser, mit folgender (gaaanz anderen?) Situation: Denise ist nun Chirurgin und in ihrem Krankenhaus liegen fünf Patienten im Sterben; bei jedem versagt ein anderes Organ. Alle könnte man retten, wenn ein Spender für die kranken Organe zur Verfügung stünde, aber das ist nicht der Fall. Da fällt ihr auf, dass im Wartezimmer ein gesunder Mann sitzt, bei dem alle fünf Organe gut funktionieren und sich für die Transplantation eignen würden...
Right or Wrong? Wrong, well, but why? Worin liegt der genaue Unterschied zwischen den drei beschriebenen Fällen?
maschi - 16. Dez, 00:01
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