28
Okt
2008

Ein Bauernopfer ...

... ist laut Wikipedia im übertragenen Sinn insbesondere auch "eine Person, der eine Schuld angelastet wird, um dieselbe nicht einer bedeutenderen Person anlasten zu müssen und somit Strafe oder Kritik von dieser fernzuhalten".

Im Fall des Wiener Strassenbahnfahrers, dessen "launige" Begleitung der letzten Fahrt der Wiener Ringlinie 1 ganz unverhofft zu seiner persönlich letzten Fahrt überhaupt wurde - er wurde gestern Montag umgehend entlassen - kann man zwar nicht so ohne weiters eine voll bewusste, berechnende Darbringung eines Bauernopfers orten, mir persönlich drängt sich aber doch die Assoziation auf, dass hier das Unbewusste der Ringel'schen "österreichischen Seele" der Republik indirekt ein Schnippchen geschlagen hat.

Die Szene, dass hier ein Strassenbahnfahrer am Ende seiner "letzten Durchsage" die Worte "Sieg Heil" sprach, löste gestern nicht nur unter österreichischen Bloggern und Onlinemedien Alarmstufe Rot aus, sondern lief auch in den ORF Nachrichtensendungen "Österreich" sowie als eine Art Schlusshappen der täglichen Portion Empörung in der ZIB24: meiner bescheidenen Ansicht nach verantwortungslos unkommentiert und dem Zusammenhang zu stark entkleidet.



Denn als ich die gestern noch via Oliver Ritter auf YouTube komplett zu sehen gewesende und mittlerweile vom User leider entfernte Szene sah, sagte mir mein erstes Bauchgefühl, dass sich hier ein patscherter und von der Gesamtsituation überforderter Strassenbahner das Gehör einer feuchtfröhlich und angeheitert-lautstarken Meute verschaffen wollte, mit einer zunächst aus Zufälligkeiten ("mein Führerstand") geborenen (mutmasslichen) Hitler-Verarsche ein diesbezüglich funktionierendes Mittel gefunden zu haben glaubte und der jauchzenden Menge dann den strassenbahnfahrenden Kabarettisten geben wollte. Sein vorrangiges Pech: da er alles andere als ein stadtbekannter Kleinkünstler ist und seine wahre Haltung zu solch heiklen Themen daher auch gar nicht über jeden öffentlichen Zweifel erhaben sein kann, gerät sowas sehr rasch in die - für mich mutmasslich - "falsche" Kehle. Nachdem ein Herr dann sehr aufgebracht und mit grossem Nachdruck seine Dienstnummer verlangte, entschuldigte sich der Fahrer auch noch über Lautsprecher für seinen nun von ihm als "Entgleisung" erkannten Ausritt.

Aber auch ganz egal, ob ich mit meinem persönlichen Bauchgefühl hier recht habe oder nicht (ich kann die ganze Szene nun leider auch nicht nochmal "nachbetrachten"): liebe Leute, es kann nicht drauf ankommen, was jemand sagt und wonach es dem einen oder dem anderen klingt, sondern es muss drauf ankommen, was damit im ganz konkreten Fall und von der ganz konkreten Person wirklich gemeint und beabsichtigt war. Und ich würde zu gerne wissen, ob die Wiener Linien an einem einzigen Tag ausreichend Zeit fanden, um die Rechtfertigung für eine Entlassung hier hieb- und stichfest festzustellen. Oder war sie vielleicht einfach im Zuge der medial gebotenen Eile nicht mehr gar so wichtig, die persönliche Zukunft dieses Mannes und seiner Familie? Warum hat man ihn nicht suspendiert, um ihm nach öffentlicher Stellungnahme und Entschuldigung die Chance auf Rehabilitation zu eröffnen, wie zB Georg Pichler zu Recht auf jede Menge gangbare Alternativen hinweist.

Mehr Vertrauen als in das Rechtsgefühl der Wiener Linien habe ich, dass die nun ebenfalls bereits wegen des NS Verbotsgesetzes ermittelnde Staatsanwaltschaft nicht in das sogenannte "Erfolgsprinzip" altgermanischen Rechts zurückfallen wird, in dem nur der Augenschein zählte, nicht aber das innere Wollen des Handelnden oder gar seine persönliche Schuld. So hält unser heutiges Strafrecht die in dusteren Vorzeiten völlig ignorierte Frage, ob jemand vorsätzlich zB getötet hat oder aber ob er eine Tötung fahrlässig verursacht hat für die letztlich allerwichtigste Frage überhaupt: ihre Beurteilung entscheidet über "Lebenslänglich" auf der einen oder ein Jahr Freiheitsentzug als Höchststrafe auf der anderen Seite. Ihre Beurteilung entscheidet auch darüber, ob eine in Österreich mit langjährigen Haftstrafen bedrohte NS Wiederbetätigung vorliegt, oder aber: rein gar nichts.

Sicherlich: man muss weder das offene Lachen in einem Film wie Benignis Das Leben ist schön als nach vielen Jahrzehnten nun langsam irgendwie möglich oder sogar befreiend empfinden können - schon gar nicht muss man über Grissemanns und Stermanns Deutsche Kochschau laut lachen können - es gibt jede Menge gute Gründe dafür, für sich selbst und ganz persönlich zu beschliessen, eine Hitler- und Deutschtümelei-Verarsche als unangebracht und angesichts der auf ewig unfassbar bleibenden Verbrechen des Nationalsozialismus auch auf ewig als "unmöglich" zu empfinden.

Ich assoziiere aber ganz absurderweise gerade zu diesem Fall, dass wir immer noch in einem Land zu leben scheinen, in dem das Schicksal eines Einzelnen weniger wichtig sein kann als das medial hochgepushte Empfinden des Publikums. Man nannte dieses seinerzeit übrigens das "gesunde Volksempfinden"... haben wir denn wirklich so wenig dazugelernt? Natürlich nicht, sehr viele haben sehr viel dazugelernt, gerade auch das zeigt die breite Empörung über diese Episode. Nur die innere Balance, sie haben wir offenbar noch nicht wirklich wiedergefunden. Und im Grunde: wer wollte uns das angesichts dieser unserer "einzigartigen" Geschichte denn auch verübeln...

Apropos verübeln: ich persönlich verüble dem österreichischen Parlament, dass es aller Voraussicht nach Martin Graf zu seinem "dritten" Präsidenten küren wird. Martin Graf ist bekanntlich Mitglied der schlagenden Burschenschaft "Olympia", bei der beispielsweise der vom deutschen Verfassungsschutz als "rechtsextremer Liedermacher" eingestufte Michael Müller 2003 gastieren durfte, jener Michael Müller, von dem laut dem Olympia-Dossier der Grünen ua folgende Umdichtung von Udo Jürgens Lied “Mit 66 Jahren…” stammt:
“Mit 6 Millionen Juden da fängt der Spaß erst an, bis 6 Millionen Juden da bleibt der Ofen an. (…),(…) wir haben reichlich Zyklon B.(…)(…) bei 6 Millionen Juden, ist noch lange nicht Schluss.”
(via)
Aber, und dieses traurige Grundprinzip medial-politischen Getöses kennt ja nun wirklich jeder Hinterbänkler: warum auch die wirklichen, echten, grossen Probleme ansprechen oder gar lösen, wenn man die Öffentlichkeit genausogut mit völlig unwichtigen Randthemen für sich vereinnahmen kann? Wenn solcherart Zynismus wiedermal eine Form anzunehmen scheint, bei der ein echter, realer, unperfekter Mensch, der bittschön nicht nur im Patschenkino existiert, auf der Strecke bleibt und (fast) allen ists wurscht, dann wehre ich mich aber. Ganz simpel.

Update, 28.10., 14:41: Martin Graf bekleidet dank 109 unserer 183 Abgeordneten zum Nationalrat nun eines der protokollarisch höchsten und im Fall von Verfassungsturbulenzen ganz real wichtigsten Ämter, die in diesem Staat zu vergeben sind.

Update, 30.10., 10:44: Das Video ist auf Vorarlberg Online inkl. der Eingangssequenz, die die Intention des Fahrers für mich ziemlich deutlich macht, nachzubetrachten, kann aber nicht eingebettet werden. Seine Entschuldigung via Lautsprecher fehlt aber hier.

Trackback URL:
https://maschi.twoday.net/stories/5283376/modTrackback

bellerophon - 28. Okt, 13:52

Danke für diesen tollen, differenzierten Beitrag zur Thematik! Du hast damit geschickt genau das in Worte gekleidet, was ich hier auch empfinde.

maschi - 28. Okt, 15:04

Oh, danke, danke - und gibt mir auch Gelegenheit festzuhalten, dass ich Deinen in eine ähnliche Richtung zielenden Beitrag Zweierlei Mass noch nicht kannte... Link daher hier nachgereicht!
schimi (Gast) - 28. Okt, 19:02

In erster Linie ist ein Bauernopfer aber eben auch "wenn etwas (vorgeblich) Nachrangiges geopfert wird, um etwas Höherwertiges zu erhalten". Ich pflichte bei, dass es auch mein Eindruck ist, dass es der Strassenbahnfahrer vielleicht nicht so gemeint hat wie man befürchten könnte. Er wirkt meiner Meinung nach in der anschließenden Diskussion sogar sympathischer als der aufgebrachte, ältere Herr. Nichts desto trotz, wenn wir schon beim persönlichen Bauchgefühl sind: Als ich das Video zum ersten Mal gesehen hab, war es etwas anderes was bei mir wirklich ein ungutes Gefühl in der Magengrube erzeugt hat, nämlich die Reaktion der Fahrgäste. Ich stelle daher einfach mal folgende Frage in den Raum, die ich mir auch selbst gestellt habe: Angenommen, ich wäre selbst in dieser BIM gesessen: Hätte ich mich (meinem Bauchgefühl nach) in dieser Situation wohler gefühlt wenn ausnahmslos alle vehement protestiert hätten, den Zug verlassen hätten, etc. und die Party leider zuende gewesen wäre, oder wenn ausnahmslos alle mit Sätzen wie (ich zitiere hier einzelne Fahrgäste in Bezug auf den älteren Herrn) "Sie haben keine Freude am Leben, lassen sie uns doch einfach mal Spass haben." und "Machts nett immer so einen Stress, lass ma das einfach sein, okay?" reagiert hätten?
Ich für meinen Teil, entscheide mich für die erste Situation, weil ich glaube dass genau solche Sätze wie der zuletzt zitierte, das "österreichische Problem" mit dem Umgang mit dieser Thematik recht gut widerspiegeln: Es erschaudert mich, dass immer noch Dinge verharmlost und kleingeredet werden, über die eigentlich im ganzen Land Konsens herrschen sollte, meiner Meinung nach eben ohne dieses "aber geh.." "war doch nicht so gmeint..." usw.
Natürlich, das Problem ist mit Sicherheit nicht der Strassenbahnfahrer, sondern ganz klar solche Fälle wie die Wahl Martin Grafs. Aber ist es nicht so, dass genau diese "alltäglichen", kleinen Situationen erst die Möglichkeit schaffen, dass dann auch Abgeordnete im Parlament so stimmen können, wie sie heute gestimmt haben?
Ich frage mich ernsthaft: Was hätte in dieser Geschichte anders laufen sollen, damit Österreich in Bezug auf diese Frage zu einer "besseren Welt" wird? Wem ist in dieser Situation also die Schuld zu geben? Einem Strassenbahnfahrer, der VIELLEICHT einen blöden, unbedachten Scherz machen wollte? Einem älteren Herrn, der sich darüber VIELLEICHT über die Maßen empört, aber auf Grund seines Alters ebenso VIELLEICHT ein wenig mehr emotional involviert ist als beispielsweise ich es bin? Einem Blogger, der die Sache mehr oder weniger zufällig aufzeichnet, und dies VIELLEICHT ohne die Folgen für den Strassenbahnfahrer abschätzen zu können ins Netz stellt? Einem Journalisten, der die Geschichte nicht als zu unwichtig unter den Tisch fallen lässt, sondern darüber berichtet, und sie VIELLEICHT zu subjektiv beurteilt? Einem öffentlichen Rundfunk, der dies ebenso tut, und VIELLEICHT zuwenig dazu kommentiert, nicht jedes Wenn und Aber abwägt? Den Wiener Linien, weil sie nicht (ui, da springt mir gerade der aktuelle Bakary J. Artikel ins Auge...) hin und her abwägen und sich schützend vor den Strassenbahnfahrer stellen, sondern ihn VIELLEICHT vorschnell entlassen? Oder sind es wir (dich maschi, und mich ganz besonders mit eingeschlossen), die ständig über diese Fragen diskutieren, obwohl es hier nichts, aber auch absolut garnichts zu diskutieren gibt, weil die Fahrgäste dieser Strassenbahn in dieser "besseren Welt" eigentlich mit einer geschlossenen Stimme reagieren hätten sollen? Ich persönlich glaube, dieses GEFÜHLTE und KLARE Bekenntnis und "dagegen auftreten" MUSS ganz unten beginnen, auf der Strasse, im Netz, in den Redaktionen, und nicht ganz oben im Parlament. Dann - und vermutlich eben erst dann - kann auch ein tatsächlich als Scherz gemeinter Ausrutscher eines kleinen Strassenbahnfahrers wieder als solcher verstanden werden.
Eine letzte Anmerkung sei mir noch erlaubt, um nicht als "Spassverderber" verstanden zu werden: Ich persönlich bin ein großer Fan, sowohl von "Das Leben ist schön" als auch von der "deutschen Kochshow", und halte daher prinzipiell auch diesen Umgang mit der Vergangenheit für den Richtigen. Der Unterschied ist nur, dass in diesen Fällen doch im Grunde jeder genau weiss wie es gemeint ist. Manchmal "wollen" es manche vielleicht nicht wissen, aber so schwer scheint es dann doch nicht zu sein: Oder hat irgendwer schonmal Nazis in einer solchen Vorstellung sitzen sehen? Oder umgekehrt wirklich geglaubt (geglaubt, nicht behauptet zu glauben!) dass Lieder wie die Udo Jürgens Umdichtung nur ein Spass sind? Scheinbar fällt es also beiden Seiten nicht allzuschwer hier zu unterscheiden, wenn man nur will...

maschi - 29. Okt, 08:58

Die ganze Problematik dieser Geschichte liegt ja eben genau darin, dass es sowohl für die Anwesenden als auch für die Betrachter nicht 100% eindeutig war, wie es gemeint war. Daher kann man aber auch aus der Reaktion der Fahrgäste letztlich keine Rückschlüsse ziehen, kann sie ihnen auch nicht zum Vorwurf machen: der eine hat es als klare Deutschtümelei-Verarsche empfunden und keinen Unterschied zu Grissemann/Stermann entdecken können, der andere hat gedacht, hier sitzt unfassbarerweise ein kleiner Neonazi am Steuer...

Selbst wenn hier also unter den Fahrgästen wirklich jemand deshalb gejohlt hat, weil endlich wieder jemand offen "Sieg Heil" ruft: wir werden es aus DIESER Situation nicht rückschliessen können, dass dem so war oder gewesen sein könnte.

Aus demselben Grund kann man daher glaub ich auch nicht so einfach sagen, was besser hätte laufen sollen, damit Österreich in dieser Situation ein Stück einer "besseren Welt" gewesen wäre. Die Siutation war zu vielschichtig, als dass man eindeutige Schlüsse aus ihr ziehen könnte (keine ganz normale Strassenbahnfahrt, Alkohol, ein Strassenbahner der sich Aufmerksamkeit und vermutlich auch eine Reduktion des Geräuschpegels verschaffen will, extrem unterschiedliches "Publikum")

Was ich daher letztlich nicht so gut finde: zu glauben, sich bei einem Bild mit vielen Grautönen auf Schwarz oder Weiss festlegen zu müssen. Und was daher aber am Ende für mich dann doch recht "eindeutig" überbleibt, ist ein wichtiger, allgemein bekannter Rechtsgrundsatz aus dem Strafrecht: In dubio pro reo. Der Mann tut mir leid: die Diskussion wird morgen zu Ende sein, alle werden sich zu Ende empört oder zu Ende verteidigt haben, und dieser kleine Mann wird wohl weiterhin auf der Strasse stehen. Darum ist es mir mit dem Beitrag eigentlich gegangen und darin würde ich schlussendlich vielleicht doch eine Möglichkeit sehen, wie Österreich in dieser Situation für mich einen Tick "besser" wäre: wenn nicht das Kollektiv (weder das grölende, noch das sich empörende), sondern das Individuum mehr im Vordergrund stünde.
Michael (Gast) - 29. Okt, 12:31

und wenn schon....

Für mich ist es eindeutig, dass es vom Straßenbahnfahrer als Spaß gemeint war - das hört man eindeutig bei der "Führrrerrstand"-Ansage von ihm. Wobei man hier sagen muss, dass er diese ja nicht über den Lautsprecher gemacht hat und deswegen nicht alle Fahrgäste diesen Zusammenhang verstehen konnten.

Trotzdem ist das immer noch eine Straßenbahn und kein Kaberet. Wenn mir der Humor von Grissemanns und Stermanns gefällt, kann ichs im Ferseher oder wo auch immer anschauen. Es gibt aber verständlicherweise Menschen, die das überhaupt nicht witzig finden. Und deswegen hat das in einem öffentlichen Verkehrsmittel auch nichts verloren und deswegen finde ich auch, dass die Entlassung vollkommen gerechtfertigt ist.

Beim Strafverfahren ist das natürlich was anderes.

maschi - 29. Okt, 14:00

dass es für dich so eindeutig ein "spass" war, wirft aber dann schon auch die frage auf, warum sich soviele menschen mit einem solchen elan empören. so fast als ob es einfach nicht mehr genug handfeste anlässe gäbe... ich glaube schon, dass das ursprünglich dadurch entstanden ist, dass eben - wie du sagst - vor allem vor ort nicht alle den zusammenhang sehen konnten.

die online-empörung ohne jeden grauton hat mir dann aber zu denken gegeben. deswegen wollte ich grautöne nachliefern...
shaman (Gast) - 30. Okt, 09:43

Komisch nur, daß so ein "Spaß" im öffentlichen Dienst, sofort eine Entlassung,ob gerechtfertigt oder nicht, nach sich zieht, und daß ander "Späße" im öffentlichen Dienst, wie z.B. 4 bewaffnete WEGA-Beamte, die bei einer "mißglückten" Abschiebung vor 2 Jahren, sich gezwungen sahen, einen wehrlosen Schubhäftling das Gesicht zu zermörschern (Kieferbruch, Jochbeinbruch, Augenhöhlenbruch...) eine bedingte Haftstrafe von wenigen Monaten ausfassen und in den gemütlichen Innendienst versetzt werden...?!?!

Nazis im Parlament is ein altes, mir unverständliches, Thema. Vorm Graf gab´s da schon andere...und so mancher bekommt sogar ein Fast-Saats-Begräbnis....sehr ordentlich !

Wie ist das mit dem Wiederbetätigungsgesetz ? Wo fangt Wiederbetätigung an ? Scheinbar eine dehnbare Sache...

Als Laie und Staatsbürger, mit scheinbar sehr naiven Rechtsverständnis, bezweifle unser "Rechts-system" doch sehr...

Und nicht vergessen: ab 1.Nov.Winterreifenpflicht - bei winterlichen Fahrverhältnissen.....§§§

???
schimi (Gast) - 29. Okt, 12:39

Sehe das mit den Grautönen ganz genauso, genau deshalb hab ich auch nahezu alles als ernst gemeinte Fragen formuliert, die tatsächlich nicht so leicht zu beantworten sind. In deiner Antwort lese ich aber ein bisschen heraus, dass du die Frage nach den Wiener Linien noch am ehesten mit Ja beantworten würdest, also dass sie für dich in dieser Situation flasch gehandelt haben? Ich würde aber selbst das nicht so eindeutig sehen, weil sich ja auch hier die Frage stellt, wie man selbst als "Chef" einer Firma, in der es doch auch um Kundenkontakt und öffentliches Ansehen geht, reagieren würde? Ich glaub z.B., dass die Wiener Linien schon allein damit ein Problem haben, wenn ein Fahrer nach hinten in den Zug geht und mit den Fahrgästen mitfeiert, und sich dabei auch noch aufgefordert filmen lässt, ganz abgesehen von dem Nazi-Sager. Anyway, ich will hier auch garnicht zum Verteidiger der Wiener Linien werden.
Mir tut der Mann jedenfalls nicht deswegen Leid, weil er prinzipiell, eben gerade als Individuum die Konsequenzen seiner Handlung tragen muss, sondern vielmehr deswegen, weil ER sie tragen muss, und ein Martin Graf beispielsweise NICHT. Ich glaube in dieser Richtung war ja auch dein Bauernopfer Zitat gemeint. Ohne mich wiederholen zu wollen, aber meine Meinung ist es eben, dass eine solche - von dir gewünschte - individuelle und passende Einschätzung einer solchen Situation erst dann möglich ist/ wieder möglich wäre, wenn prinzipiell ein Grundkonsens über dieses Thema herrschen würde. Den gibt es bei uns aber leider ganz und garnicht, vielmehr ist dieser "unsichere" eben oft daneben liegende Umgang mit der Thematik allgegenwertig und ein ständiges Thema in unserem Land. Und um genau das zu verändern, müsste man auch "unten" anfangen, nicht nur "oben". Aber das ist wohl ein klassiches Dilemma: Welche "kleineren", "kurzfristigeren" etc. Opfer darf ich bringen, um ein "größeres" Ziel zu erreichen?

maschi - 29. Okt, 13:43

für mich wärs relativ klar als "chef" - unter der voraussetzung, dass mir im gespräch und durch kenntnis seiner person völlig klar ist, dass hier genau 0,0 promille naziideologie vorhanden ist:

1. Vorläufige Suspendierung, damit ist die Öffentlichkeit mal ruhiggestellt
2. Etwas Zeit vergehen lassen, einstweilen eine objektive Erhebung der Fakten
3. Öffentliche Präsentation der Ergebnisse einer internen Untersuchung, samt
4. Persönlicher Stellungnahme und Entschuldigung des Fahrers gegenüber jenen, die ihn so verstanden haben, wie er das eben nicht beabsichtigt hatte.

Da kann man dann auch festhalten, dass "sowas" in einer Strassenbahn im Grunde nichts verloren hat und ihn angesichts der feiernden Menge kurzfristig "der Teufel geritten hat".

und ein schuss ironie darf auch sein: die stadt wien gehört eben offenbar zu den etwas patriarchalischer agierenden unternehmertypen... vielleicht glaubt das "rote wien" ja, dass man als unternehmer eben so sein muss. Ich finds unfair und ungschickt gleichzeitig.
bastille

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