Heute Nacht.
Heute Nacht wird Geschichte geschrieben.
Man schreckt instinktiv davor zurück, zu solch "pathetischer" und mit hoher Wahrscheinlichkeit überzogener Wortwahl zu greifen. Man sollte sowas auch eigentlich überhaupt nicht - oder wenn dann wirklich nur ganz, ganz selten tun. Doch man sollte auch nicht anstehen, solche Worte auszusprechen bzw. niederzuschreiben, wenn man tatsächlich den Eindruck hat, dass die Möglichkeit einer Zeitenwende historischer Dimension förmlich zu greifen ist.
Und ich möchte daran glauben und sage daher auch einfach mal, ich glaube daran: der 4. November 2008 hat das Potential als markantes symbolisches Wendedatum in die Geschichte des frühen 21. Jahrhunderts einzugehen. Wenn man acht Jahre nach der Wahl 2000 ohne jeden Zweifel analysieren kann, dass die Welt heute anders - und ja: besser - aussähe, wäre damals Al Gore zum US Präsidenten gewählt worden - dann hat sich die Wahrscheinlichkeit dafür, heute eine mindest ebenso historische Entscheidung zu erleben nach eben diesen acht Jahren George Bush ebenso ohne jeden Zweifel nocheinmal dramatisch erhöht.
Obama, und ich möchte daran glauben und sage daher auch einfach nochmal, ich glaube auch daran, er wird morgen früh der gewählte 44. US-Präsident sein, wird es zweifellos sehr schwer haben, auch nur einen Teil der Hoffnungen, die in ihn gesetzt werden, zu erfüllen. Aber er kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Und er ist die Art von Persönlichkeit, die ein Gespür für den "richtigen Augenblick" hat: er weiss um "seine" Chance.
Amerika erwartet einen Präsidenten, der dem Land seinen Traum wieder zurückgibt. Dazu wird es notwendig werden, eine Aufräumarbeit zu leisten, die jener der Aufarbeitung der aus grundrechtlicher Sicht ebenfalls sehr schwarzen "McCarthy Ära" in nichts nachstehen wird. Die nicht zur Mitabstimmung berechtigte "restliche Welt" aber wartet heute auf eine Persönlichkeit, die für ausgewogene politische Werte steht und das Potential hat, zu einigen mehr als wichtigen globalen Weichenstellungen in den Bereichen Armut, Entwicklung, Umwelt zu inspirieren.
Dear americans, it really was fucking difficult with you, lately. Today you have the chance that we just start all over again, ok? So please: don't mess it up.
Man schreckt instinktiv davor zurück, zu solch "pathetischer" und mit hoher Wahrscheinlichkeit überzogener Wortwahl zu greifen. Man sollte sowas auch eigentlich überhaupt nicht - oder wenn dann wirklich nur ganz, ganz selten tun. Doch man sollte auch nicht anstehen, solche Worte auszusprechen bzw. niederzuschreiben, wenn man tatsächlich den Eindruck hat, dass die Möglichkeit einer Zeitenwende historischer Dimension förmlich zu greifen ist.
Und ich möchte daran glauben und sage daher auch einfach mal, ich glaube daran: der 4. November 2008 hat das Potential als markantes symbolisches Wendedatum in die Geschichte des frühen 21. Jahrhunderts einzugehen. Wenn man acht Jahre nach der Wahl 2000 ohne jeden Zweifel analysieren kann, dass die Welt heute anders - und ja: besser - aussähe, wäre damals Al Gore zum US Präsidenten gewählt worden - dann hat sich die Wahrscheinlichkeit dafür, heute eine mindest ebenso historische Entscheidung zu erleben nach eben diesen acht Jahren George Bush ebenso ohne jeden Zweifel nocheinmal dramatisch erhöht.
Obama, und ich möchte daran glauben und sage daher auch einfach nochmal, ich glaube auch daran, er wird morgen früh der gewählte 44. US-Präsident sein, wird es zweifellos sehr schwer haben, auch nur einen Teil der Hoffnungen, die in ihn gesetzt werden, zu erfüllen. Aber er kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Und er ist die Art von Persönlichkeit, die ein Gespür für den "richtigen Augenblick" hat: er weiss um "seine" Chance.
Amerika erwartet einen Präsidenten, der dem Land seinen Traum wieder zurückgibt. Dazu wird es notwendig werden, eine Aufräumarbeit zu leisten, die jener der Aufarbeitung der aus grundrechtlicher Sicht ebenfalls sehr schwarzen "McCarthy Ära" in nichts nachstehen wird. Die nicht zur Mitabstimmung berechtigte "restliche Welt" aber wartet heute auf eine Persönlichkeit, die für ausgewogene politische Werte steht und das Potential hat, zu einigen mehr als wichtigen globalen Weichenstellungen in den Bereichen Armut, Entwicklung, Umwelt zu inspirieren.
Dear americans, it really was fucking difficult with you, lately. Today you have the chance that we just start all over again, ok? So please: don't mess it up.
maschi - 4. Nov, 19:30
5 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
kritikus.at (Gast) - 4. Nov, 21:58
Ich bin mir ja auch sicher, dass Obama gewinnt. Aber der Messias wird er wohl auch nicht sein. Wie Michael Fleischhacker heute schrieb, wird er nur der Präsident der USA sein - nicht mehr und nicht weniger. Wenn es die Interessen Amerikas erfordern, wird Obama genauso handeln, wie George Bush (ev. wird er es aber besser "verkaufen"...). Hätten die Rupublikaner Brad Pitt aufgestellt (wenn der das denn gewollt hätte...) und mit viel Geld ausgestattet, dann hätte der wohl gewonnen... :)
maschi - 5. Nov, 12:43
ich glaube an keinen messias, möchte mich aber auch nicht ständig unter die immerzu nörgelnden europäer einreihen. es gibt momentan anlass zur hoffnung, dass manches besser wird als es in der vergangenheit war, denn: ob etwas "die Interessen Amerikas erfordern" ist eine abwägungsfrage die vor dem hintergrund eines wertekorsetts stattfindet. und dieses ist bei obama etwas anders gelagert als bei bush. just that simple.
Wolfi (Gast) - 10. Nov, 20:15
Yes we can, but we won't do it
Das ging ja schneller, als sogar ich dachte:
Im Internet unter:
alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/11/obama-hat-seine-basis-von-anfang.html
Liebe Grüße!
Im Internet unter:
alles-schallundrauch.blogspot.com/2008/11/obama-hat-seine-basis-von-anfang.html
Liebe Grüße!
maschi - 10. Nov, 21:28
mmh. liest du das regelmässig? verschwörungstheorie in der praxis würde ich das ja nennen...
aber zum inhaltlichen: zunächst mal macht er damit für mich einen schritt, eines seiner wichtigsten wahlversprechen einzulösen: ein politisch gespaltenes land (die grenzen verlaufen übrigens ziemlich genau an den stadtgrenzen der millionenstädte...) wieder zu "einen". dass er derzeit anscheinend überwiegend gute presse von "rechter" seite hat deute ich daher eher als signal der stärke, als signal, dass er tendentiell weiss, was er tut. ein guter politiker lässt sich von allen möglichen leuten beraten - und tut dann das, was er für richtig hält bzw genauer: was seine wähler unter voller kenntnis der sachlage für richtig halten würden.
wobei mir klar ist, dass man mit solch naiver sicht wenig anfangen wird können, wenn man sich für ein für milliardenbeträge von der weltmacht manipuliertes wesen hält. :) ich würde halt sagen: so ein "guter politiker" wie oben beschrieben ist selten, ich bleibe aber trotzdem mal bei meiner definition eines guten politikers.
ansonsten ist es im konkreten fall wohl viel zu früh für irgendeine art von urteil oder gar resumee. der mann ist noch nicht mal im office angekommen, aber mancher kann es bereits kaum mehr erwarten zu sagen: seht her, na eh klar, wir haben alles immer schon gewusst. das ist für mich alles eher wunschdenken von leuten, denen nichts unangenehmer ist als die aussicht, dass das "feindbild" amerika wieder aus dem mainstream der europäischen gesellschaft verschwinden könnte - und es ist daher auch das gegenteil von offener neugier auf die zukunft.
man musste denen die immer schon antiamerikaner waren in den vergangenen jahren oft rechtgeben. aber ich bin eben keiner und möchte mir daher unvoreingenommen ansehen, wie die geschichte weitergeht. momentan bin ich optimistisch und hoffe auf ein amerika, das - wie "die zeit" auf ihrer aktuellen titelseite schreibt - "seine schlimmsten vorurteile und ängste überwinden kann". ich füge ein österreichisches wort hinzu: zumindest "a bissl was" könnt schon gehn.
aber zum inhaltlichen: zunächst mal macht er damit für mich einen schritt, eines seiner wichtigsten wahlversprechen einzulösen: ein politisch gespaltenes land (die grenzen verlaufen übrigens ziemlich genau an den stadtgrenzen der millionenstädte...) wieder zu "einen". dass er derzeit anscheinend überwiegend gute presse von "rechter" seite hat deute ich daher eher als signal der stärke, als signal, dass er tendentiell weiss, was er tut. ein guter politiker lässt sich von allen möglichen leuten beraten - und tut dann das, was er für richtig hält bzw genauer: was seine wähler unter voller kenntnis der sachlage für richtig halten würden.
wobei mir klar ist, dass man mit solch naiver sicht wenig anfangen wird können, wenn man sich für ein für milliardenbeträge von der weltmacht manipuliertes wesen hält. :) ich würde halt sagen: so ein "guter politiker" wie oben beschrieben ist selten, ich bleibe aber trotzdem mal bei meiner definition eines guten politikers.
ansonsten ist es im konkreten fall wohl viel zu früh für irgendeine art von urteil oder gar resumee. der mann ist noch nicht mal im office angekommen, aber mancher kann es bereits kaum mehr erwarten zu sagen: seht her, na eh klar, wir haben alles immer schon gewusst. das ist für mich alles eher wunschdenken von leuten, denen nichts unangenehmer ist als die aussicht, dass das "feindbild" amerika wieder aus dem mainstream der europäischen gesellschaft verschwinden könnte - und es ist daher auch das gegenteil von offener neugier auf die zukunft.
man musste denen die immer schon antiamerikaner waren in den vergangenen jahren oft rechtgeben. aber ich bin eben keiner und möchte mir daher unvoreingenommen ansehen, wie die geschichte weitergeht. momentan bin ich optimistisch und hoffe auf ein amerika, das - wie "die zeit" auf ihrer aktuellen titelseite schreibt - "seine schlimmsten vorurteile und ängste überwinden kann". ich füge ein österreichisches wort hinzu: zumindest "a bissl was" könnt schon gehn.
Wolfi (Gast) - 11. Nov, 18:57
Nein, die Seite hatte ich gerade erst entdeckt,
auf der Suche nach dem Begriff "Wirtschaftskiller",
nachdem ich Erwin Wagenhofers Film gesehen hatte,
und das, neben den spanischen Immobilien, ich noch
nicht kannte.
Aber prinzipiell muss ich immer an Micheal Moores
Worte denken, sinngemäß: "Republikaner sagen
wenigstens vorher, wie beschissen sie nachher sind."
Erinnert mich übrigens auch sehr an die Geschichte
der Sozialdemokraite in Europa.
Aber man muss wohl ein paar Schritte zurücktreten,
und froh sein, wenn man überhaupt als freier Mann
auf die Welt kommt und sowas ähnliches wie
Meinungsfreiheit hat. Schulden haben wir trotzdem
aber alle, und somit einen Gläubiger...
(Ich meine damit die Gesellschaft, den Staat)
Am bemerkenswertesten finde ich dabei Staaten,
die nach sogenannten "Wenden" wie Südafrika oder
Polen (und etliche andere), die Schulden derer abtragen
dürfen, die sie vorher gepeinigt haben - mit den Geräten
und Waffen, die sie nun zurückzaheln können...
auf der Suche nach dem Begriff "Wirtschaftskiller",
nachdem ich Erwin Wagenhofers Film gesehen hatte,
und das, neben den spanischen Immobilien, ich noch
nicht kannte.
Aber prinzipiell muss ich immer an Micheal Moores
Worte denken, sinngemäß: "Republikaner sagen
wenigstens vorher, wie beschissen sie nachher sind."
Erinnert mich übrigens auch sehr an die Geschichte
der Sozialdemokraite in Europa.
Aber man muss wohl ein paar Schritte zurücktreten,
und froh sein, wenn man überhaupt als freier Mann
auf die Welt kommt und sowas ähnliches wie
Meinungsfreiheit hat. Schulden haben wir trotzdem
aber alle, und somit einen Gläubiger...
(Ich meine damit die Gesellschaft, den Staat)
Am bemerkenswertesten finde ich dabei Staaten,
die nach sogenannten "Wenden" wie Südafrika oder
Polen (und etliche andere), die Schulden derer abtragen
dürfen, die sie vorher gepeinigt haben - mit den Geräten
und Waffen, die sie nun zurückzaheln können...
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