1984
Der 1948 erschienene Klassiker des britischen Schriftstellers George Orwell nimmt derzeit Verkaufsrang #16 in der Amazon.de Kategorie der "English Books" ein - über das ganze Jahr 2007 hinweg war die aus dem Jahr 1990 stammende, schlichte Neuauflage des Buchs durchschnittlich sogar auf Rang #12 der Kategorie.
Das wird vermutlich nicht vorrangig mit dem seit 1990 stattfindenden literarischen Nachholbedarf Ostdeutschlands zusammenhängen - Orwells Werk war dort wie auch im gesamten damals sog. "Ostblock" bis zur durch den Fall der Berliner Mauer spektakulär und hochsymbolisch sichtbar gewordenen Wende auf der Liste der verbotenen Bücher.
Möglicherweise wird ein Baustein zur Erklärung dieses erstaunlichen Verkaufsrangs aber sein, dass die vormalige österreichische Richterpräsidentin Barabara Helige mit ihrer assoziativen Verknüpfung Orwellscher Schreckensvisionen mit aktuellen politischen Entwicklungen (von der Vorratsdatenspeicherung bis zur weitgehenden Ausschaltung richterlicher Kontrolle bei polizeilicher Überwachung in Computer- und Telefonnetzen) im deutschsprachigen Raum alles anders als alleine ist. Auf die diesbezüglichen Stasi-Assoziationen unseres amtierenden VfGH-Präsidenten wurde von vielen und auch von mir bereits aufmerksam gemacht.
Nach der Initialzündung des 21. Jahrhunderts durch den vielleicht spektakulärsten und hochsymbolischsten Terroranschlag in der Geschichte der Menschheit greift die dadurch legitimierbar gewordene Politik der Angst mit der üblichen Verzögerung von ein paar Jahren nun anscheinend immer mehr auf den Alten Kontinent über.
Grund für mich, auf eine der ebenfalls zahlreicher werdenden, subtilen und Mut machenden Aktionen der gesellschaftlichen Gegenbewegung hinzuweisen: auf orwell.at kann man im öffentlichen Raum entdeckte Videokameras ganz einfach selbst auf einer Google-Karte dokumentieren. Auf das auf den schleichenden Einzug privater und staatlicher Überwachungskameras in unseren Alltag aufmerksam machende Projekt wurde ich selbst über helge.at aufmerksam.
Das wird vermutlich nicht vorrangig mit dem seit 1990 stattfindenden literarischen Nachholbedarf Ostdeutschlands zusammenhängen - Orwells Werk war dort wie auch im gesamten damals sog. "Ostblock" bis zur durch den Fall der Berliner Mauer spektakulär und hochsymbolisch sichtbar gewordenen Wende auf der Liste der verbotenen Bücher.
Möglicherweise wird ein Baustein zur Erklärung dieses erstaunlichen Verkaufsrangs aber sein, dass die vormalige österreichische Richterpräsidentin Barabara Helige mit ihrer assoziativen Verknüpfung Orwellscher Schreckensvisionen mit aktuellen politischen Entwicklungen (von der Vorratsdatenspeicherung bis zur weitgehenden Ausschaltung richterlicher Kontrolle bei polizeilicher Überwachung in Computer- und Telefonnetzen) im deutschsprachigen Raum alles anders als alleine ist. Auf die diesbezüglichen Stasi-Assoziationen unseres amtierenden VfGH-Präsidenten wurde von vielen und auch von mir bereits aufmerksam gemacht.
Nach der Initialzündung des 21. Jahrhunderts durch den vielleicht spektakulärsten und hochsymbolischsten Terroranschlag in der Geschichte der Menschheit greift die dadurch legitimierbar gewordene Politik der Angst mit der üblichen Verzögerung von ein paar Jahren nun anscheinend immer mehr auf den Alten Kontinent über.
Grund für mich, auf eine der ebenfalls zahlreicher werdenden, subtilen und Mut machenden Aktionen der gesellschaftlichen Gegenbewegung hinzuweisen: auf orwell.at kann man im öffentlichen Raum entdeckte Videokameras ganz einfach selbst auf einer Google-Karte dokumentieren. Auf das auf den schleichenden Einzug privater und staatlicher Überwachungskameras in unseren Alltag aufmerksam machende Projekt wurde ich selbst über helge.at aufmerksam.
maschi - 1. Feb, 08:27
4 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
weltbeobachterin (Gast) - 1. Feb, 19:56
mal querdenkerisch
Populisten machen Politik mit Angst, egal ob lechts und rinks.
Haider ist wohl der, der das mit Meisterleistung beherrscht. Angst um Armut, Angst um Sicherheit, Angst, um die Gesundheitsversorgung, Angst, dass es anderen besser geht...
ist es nicht auch die Angst, mit der teilw. die Überwachungsgegner arbeiten?
Rauben nicht Angst vor der Überwachung und die Kämpfer die mit Horrorvisionen auftauchen uns nicht selber die Freiheit?
Haider ist wohl der, der das mit Meisterleistung beherrscht. Angst um Armut, Angst um Sicherheit, Angst, um die Gesundheitsversorgung, Angst, dass es anderen besser geht...
ist es nicht auch die Angst, mit der teilw. die Überwachungsgegner arbeiten?
Rauben nicht Angst vor der Überwachung und die Kämpfer die mit Horrorvisionen auftauchen uns nicht selber die Freiheit?
maschi - 1. Feb, 20:11
Hallo
liebe querdenkende Weltbeobachterin!
Du hast natürlich wie so oft vollkommen recht. Entscheidend ist glaube ich - für mich zumindest - ob wirklich Angst im Vordergrund steht und mit Angst operiert wird - egal ob auf Seiten der Sicherheitsaufbauer oder der Überwachungskritiker. Oder eben der selbstbewusste und angstfreie Diskurs über Wege, die die Gesellschaft so oder so beschreiten sollte - davon mehr, davon weniger.
Insofern mag ich selbst auch das schrille nicht so gern. Umso mehr gibt mir allerdings zu Denken, wenn so besonnene, von kurzfristigem parteipolitischen Interesse weitestgehend befreite Figuren wie Barbara Helige oder Karl Korinek sich zu solch drastischen Vergleichen genötigt sehen.
Aufrütteln ja, und angstfrei debattieren, das wärs wohl. Aber ich geb Dir schon recht, man muss sich immer auch ein bissl an die eigene Nase fassen, was Worte mit den anderen machen, die vielleicht weniger angstfrei damit umgehen.
Du hast natürlich wie so oft vollkommen recht. Entscheidend ist glaube ich - für mich zumindest - ob wirklich Angst im Vordergrund steht und mit Angst operiert wird - egal ob auf Seiten der Sicherheitsaufbauer oder der Überwachungskritiker. Oder eben der selbstbewusste und angstfreie Diskurs über Wege, die die Gesellschaft so oder so beschreiten sollte - davon mehr, davon weniger.
Insofern mag ich selbst auch das schrille nicht so gern. Umso mehr gibt mir allerdings zu Denken, wenn so besonnene, von kurzfristigem parteipolitischen Interesse weitestgehend befreite Figuren wie Barbara Helige oder Karl Korinek sich zu solch drastischen Vergleichen genötigt sehen.
Aufrütteln ja, und angstfrei debattieren, das wärs wohl. Aber ich geb Dir schon recht, man muss sich immer auch ein bissl an die eigene Nase fassen, was Worte mit den anderen machen, die vielleicht weniger angstfrei damit umgehen.
weltbeobachterin (Gast) - 6. Feb, 20:35
natürlich finde ich es auch bedenklich, wenn eine seriöse Persönlichkeit wie Korinek sich so drastisch ausdrückt. Ich persönlich halte das das mindeste wäre dass so IP-Adressen Suche nur mit Richtergenehmigung geht, auch wenn es unter Juristen Schurken gibt (leider), aber so fühl ich mich sicherer. Ich will ja schließlih nicht Kinderschänder schützen. vielleicht wär das ja ein Argument, dass der Platter einsieht. Er spricht ja so gern von Sicherheit und Sicherheitsgefühl zu geben. Ich glaube, durch Aktionistisches Betreiben gegen ihn, schaltet er sicher auf Stur bis zum geht nicht mehr. Ich denke, man soll Konsensorientiert arbeiten und Konsens geht nur, wenn die Angst von beiden Seiten nicht berührt wird und halt ohne persönliche Verletzungen.
Tom Schaffer (Gast) - 3. Feb, 03:49
orwell, mein gott was soll man sagen? der man war ein großartiger schriftsteller. 1984 war schon immer mein lieblingsbuch, schön wäre es, wenn es keiner mehr kennen würde, weil es endlich an aktualität verlieren würde. wird es aber wohl nie. sein wir also froh, dass es sich verbreitet wie sau... ;)
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